Haohn haolen
Begriff | Definition |
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Haohn haolen |
WAS? Hochzeiten wurden früher fast immer auf dem Gelände eines Bauernhofes gefeiert, auf der Diele oder in Scheunen. Die Nachbarn, oft sechs bis acht Haushalte, kümmerten sich um das Schmücken des Festraums, bewirteten und bekochten die Hochzeitsgäste am Tage der Hochzeitsfeier. Die Vorbereitungen dazu nahmen fast eine Woche in Anspruch. Etwa zwei, drei Tage nach der Hochzeit fand dann das "Haohn haolen" statt. Da die Braut "neues Blut" in die Familie des Bräutigams durch die Gründung einer Familie brachte, so musste auch "neues Blut" in die Hühnerschar kommen, die ja überall auf den Gehöften vorhanden war. Dier Nachbarn des Bräutigams machten sich nachmittags gemeinsam auf den Weg zum elterlichen Haus der Braut. Nach einem Umtrunk dort wurde der Hühnerstall besichtigt, der Hahn dann für gut befunden und dann zum Hause des Bräutigams entführt. Aber nicht nur der Hahn, auch Dinge des Alltags, wie Töpfe, Pfannen, Hocker und oft viele andere Dinge wurden mit entführt. Angekommen bei den Neuvermählten, wurde die ganze Gesellschaft mit Essen und Trinken gut versorgt. Der Hahn selber erhielt auch ein wenig Schnaps mit dem Erfolg das er wunderbare Krähkonzerte veranstaltete, in die alle mit einstimmten. WO? In vielen Kommunen im Oldenburger Münsterland. Quelle: Heimatverein Cloppenburg, Bernd Tabeling |