Cliquen
Begriff | Definition |
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Cliquen |
WAS? Cliquen haben eine wichtige Bedeutung in unserer Region, sind es doch nach dem Elternhaus die zentrale Orientierungs- und Einflussgröße im Leben Heranwachsender. In diesen Freundesgruppen Gleichaltriger, meist entstehend aus der Schule oder Ausbildung, aus gemeinsamer Freizeitaktivität oder Nachbarschaft heraus, findet das soziale Leben junger Menschen statt und werden gemeinsam wichtige Schritte auf dem Weg ins Erwachsenendasein (und oft auch dann noch weiter) vollzogen: erste Parties, erste Beziehungen und vor allem gemeinsames Feiern. Zwischen einzelnen Cliquen gibt es Überschneidungen und auch mal Fluktuation, aber der zahlenmäßig überschaubare Kern dieser Gruppe bleibt meist gleich zwischen ca. 4 bis etwa 10 Personen. Oft gibt es auch noch geschlechtergetrennte Cliquen, wie die Kulturwissenschaftlerin Malaika Winzheim in ihrem Forschungsprojekt 2021 festgestellt hat. Frei von der Beobachtung durch Erwachsene können sich die Heranwachsenen hier entwickeln, austauschen und gemeinsame Interessen pflegen, z.B. in der gleichen Fußball- oder Handballmannschaft spielen oder sich in der Landjugend engagieren. Und auch die in der Region üblichen Bräuche werden innerhalb der Cliquen gepflegt und durch die verschiedenen Lebensabschnitt begangen, vom "Einmehlen" bis hin zum "Storchstellen" und weiter. WO? Cliquen gibt es überall, aber es der Zusammenhalt und auch die Abgrenzung nach außen ist im Oldenburger Münsterland besonders ausgeprägt, wie "Zugezogene" aller Altersklassen berichten können. SEIT WANN? Freundes- und Nachbarschaftsgruppen gibt es schon lange, die Bezeichnung "Clique" ist wahrscheinlich seit den 1970er/1980er Jahren im Oldenburger Münsterland in Gebrauch. Quelle: www.wikipedia.de; Winzheim, Malaika: Zusammen ist man nicht allein - wie junge Menschen feiern. Cloppenburg: 2021. |