Fäute putzen
Begriff | Definition |
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Fäute putzen | ![]()
WAS? Beim "Fäute putzen", d.h. Fuße putzen, passiert Folgendes: Wenn ein junger Mann aus einem anderen Dorf oder einem anderen Ort „sein“ Mädchen besuchte, um mit ihr den Nachmittag oder Abend zu verbringen, lagen die Nachbarjungs mit ihren Mädchen auf der Lauer, um diesem ortsfremden jungen Mann "de Fäute“ oder auch "de Schauhe" zu putzen. Schuhputzsachen hatten sie natürlich dabei. Sinn der Sache war, dass der junge Mann Geld spendieren musste für ein feucht-fröhliches Zusammensein mit allen vor Ort. Spendierte er Geld, wurde im als Quittung ein „Jagdschein“ ausgestellt mit den Unterschriften der Nachbarjugend. Dieser Schein berechtigte den jungen Mann dann, sein Mädchen weiter hin zu besuchen. Das Pärchen zu erwischen, war oft ein Katze-und-Maus-Spiel. So wurde auch schon mal das Auto des späteren "Jagscheininhabers" aufgebockt, um die Flucht zu verhindern. WO? In vielen Dörfern und Ortschaften im Oldenburger Münsterland. SEIT WANN? Ein genauer Zeitraum ist nicht auszumachen, aber wahrscheinlich gibt es diesen volkstümlichen Brauch seit über 100 Jahren. Ob er so noch heute vollzogen wird, ist ob der allgemeinen Mobilität sehr fraglich. Quelle: Heimatverein Cloppenburg, Bernd Tabeling |