BH-Verbrennung
Begriff | Definition |
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BH-Verbrennung |
WAS? Zu den jüngeren Bräuchen im Zusammenhang mit der eigenen Hochzeit gehört die sogenannte "BH-Vebrennung": Die Braut verbrennt kurz vor der Hochzeit im Beisein ihrer Freundinnen einen BH, der dann (meist in einem eigens dafür hergestellten Sarg) im eigenen Garten oder im Garten der Eltern vergraben wird. Damit nimmt die Braut symbolisch Abschied von der Jugend und der "Freiheit". Wie bei anderen Bräuchen handelt es sich hier um einen wichtigen Schritt hin zum Erwachsenwerden und in den neuen Lebensabschnitt als Ehepartner. Die "BH-Verbrennung" hängt eng zusammen mit dem Jungesellinnen-/Junggesellenabschied (Abkürzung JGA), bei dem Braut und Bräutigam, jeweils getrennt voneinander, noch einmal ausgelassen feiern - scherzhaft gemeint einen "letzten Abend in Freiheit" verbringen. Das Gegenstück zur "BH-Verbrennung" ist beim Bräutigam die "Junggesellenhose" (siehe ebd.). WO? Im Oldenburger Münsterland ist diese Tradition sehr verbreitet, wie die Kulturanthropologin Malaika Winzheim in ihrem Forschungsprojekt über Alltags- und Feierkultur von Jugendlichen und jungen Erwachsenen 2020/2021 erarbeitete (Quelle s.u.). Vorbild und Hintergrund dieser Entwicklung ist die internationale und vor allem US-amerikanische POP-Kultur (z.B. Kinofilme wie "Hangover" oder "Brautalarm") und die sozialen Medien (Facebook und Instagram). SEIT WANN? Die "BH-Verbrenung" hat sich gemeinsam mit dem Jungesellinnen-/Junggesellenabschied ungefährt seit den 1990er Jahren als Brauch in Deutschland durchgesetzt (Quelle: s.u.). Quelle: Winzheim, Malaika: "Zusammen ist man nicht allein - wie junge Menschen feiern". Cloppenburg: Museumsdorf Cloppenburg, 2021 |