"Ausnahmetalent" des Antonianum ausgezeichnet

„Vom Brotland zum Wohnland“ ist der Titel der Facharbeit, die wir jetzt mit einem weiteren Schülerpreis auszeichnen durften. Verfasst hat die Arbeit Gunnar Kordes, Abiturient am Gymnasium Antonianum in Vechta.

Beschäftigt hat sich der junge Mann mit dem Problem der sich ausbreitenden Siedlungen und der damit verbundenen Zerstörung von Eschlandschaften am Beispiel des Telbraker Esch in Vechta. Letzterer stehe stellvertretend für alle alten, über Jahrhunderte aufwändig fruchtbar gemachten Böden in der Region. Diese als kulturelles Erbe bei der Städtebauplanung mit einzubeziehen und zu schützen, sei wichtig, stellt Kordes in seinem Fazit klar. Allerdings werde dies bei der Städtebauplanung oft ökonomischen Interessen geopfert.

„Ein hochaktuelles Thema durften wir hier auszeichnen“, stellt Heimatbund-Geschäftsführerin Gisela Lünnemann fest. Bemerkenswert pointiert findet Lünnemann die abschließende Feststellung von Kordes: Mit der Zerstörung der historischen Eschlandschaften werde nicht nur kulturelle Identität der Region aufgegeben, besonders problematisch sei die Bebauung der alten Kulturlandschaft vor dem Hintergrund des Klimawandels und dem wichtigen Erhalt funktionierender Ökosysteme. „Durch die Zerstörung der Plaggeneschböden entgleitet uns ein wertvolles Geschenk unserer bäuerlichen Vorfahren, das unsere Existenz auch auf lange Sicht hin nachhaltig hätte sichern können“, lautet der letzte Satz der Arbeit.

Besonders lobende Worte findet auch der betreuende Fachlehrer Jörn Haberzettl: Gunnar Kordes sei ein „Ausnahmetalent“. Der so gelobte Schüler hat sein Abitur in der Tasche und verlässt nach der offiziellen Verabschiedung am 2. Juli das Gymnasium Antonianum Vechta und das Oldenburger Münsterland in Richtung Studium. Physik soll es sein, vielleicht in Heidelberg, erzählt Kordes, der mit dem Fahrrad extra zum Pressetermin schwungvoll anrauschte. Aber auch ein Medizinstudium könne er sich vorstellen.

„Jedes Jahr sind wir wieder begeistert angesichts der tollen Themen, mit denen sich die jungen Menschen in unserer Region auseinandersetzen“, so Lünnemann, „und wir freuen uns jetzt schon auf die Arbeiten und Projekte in diesem Jahr“. Denn der Schülerpreis ist wieder ausgeschrieben, und erste Bewerbungen lägen bereits vor. Verliehen werden die Preise im Rahmen des Münsterlandtages am 6. November in Lohne, Bewerbungsschluss ist der 15. September.

Weitere Infos zum Schülerpreis des Heimatbundes OM unter www.heimatbund-om.de/service-und-wissen/schulportal-schuelerpreis.