Neuaufstellung war Hauptthema

Den bestvorbereiteten Delegiertentag aller Zeiten hat jetzt der Heimatbund Oldenburger Münsterland in der Kulturscheune Lastrup veranstaltet. Denn die Versammlung musste im vergangenen Jahr wegen der Corona-Pandemie ausfallen und konnte nun mit anderthalb Jahren Verspätung nachgeholt werden.

Heimatbund-Präsident Stefan Schute konnte unter Einhaltung der „3G“-Regel etwa 70 Teilnehmer aus den Landkreisen Cloppenburg und Vechta begrüßen. Auch Lastrups Bürgermeister Michael Kramer freute sich als Gastgeber sehr, die anwesenden Delegierten willkommen zu heißen und die im vergangenen Jahr neu eröffnete Kulturscheune im Bürgerhaus vorzustellen.

Nachgeholt werden konnten auch die Ehrungen einiger Personen, die sich sehr um die Heimatvereine als regionale Kulturträger verdient gemacht haben: Lisa Rolfes aus Lastrup bekam die „Goldene Blume“ für ihr außerordentliches Engagement im Heimatvereine Lastrup sowie ihre Mitarbeiter an der Konzeption des Bürgerhauses Lastrup. Für seinen besonderen Einsatz für die Heimatbibliothek und deren technische Ausstattung im Hinblick auf Datenverarbeitung bekam Franz-Josef Bohlke aus Bakum die Ehrengabe. Ebenfalls eine Ehrengabe ging an Josef Meyer aus Hemmelte als Anerkennung für die Pflege und Verschönerung des Ortsbilds. Herbert Warnking aus Lohne überreichte Heimatbund-Präsident Schute die Ehrengabe für seinen herausragenden Einsatz zur Dokumentation der Lohner Stadtgeschichte in bewegten Bildern. Und das große Engagement von Josef Trenkamp als langjähriger Vorsitzender des Heimatvereins Markhausen war ebenfalls eine Ehrengabe wert.

Kernstück der Sitzung war der Vortrag von Heimatbund-Geschäftsführerin Gisela Lünnemann, in dem sie den Delegierten berichtete, wie der Heimatbund Corona für eine Neuaufstellung genutzt hat. Unterstützt durch eine anschauliche Powerpointpräsentation verdeutlichte Lünnemann die kritische Selbstanalyse des Heimatbundes, der in der Öffentlichkeit oft als veraltet, zu fachspezifisch und zu wenig serviceorientiert wahrgenommen werde.

Ein neuer Schwerpunkt sei neben der neuen Heimatbibliothek in Vechta als Ort der Begegnung und dem bereits Ende 2020 neu ausgerichteten Jahrbuch mit kürzeren Texten und aktuelleren Themen vor allem die Serviceleitung für die über 50 Heimatvereine der Region. Für diese habe der Heimatbund u.a. mehrere Internetseiten erstellt und unterstütze auch im Bereich Soziale Medien. Denn hier geben der Heimatbund selbst Einblick in die tägliche Arbeit und spreche erfolgreich neue Interessentengruppen an. Auch die Weitergabe von Informationen etwa zu Versicherungsfragen oder Impulse zur inhaltlichen Arbeit stünden auf dem Programm.

Darüber hinaus sei das Netzwerken dem Heimatbund sehr wichtig, betonte Lünnemann. Neben den Heimatvereinen stünde man mit verschiedenen Einrichtungen im engen Austausch, so u.a. der Universität Vechta bzw. dem Science Shop, der Katholischen Akademie Stapelfeld oder den Schulen der Region. Besonders am Herzen, verrät Lünnemann, liege dem Heimatbund auch die Zusammenarbeit mit dem Verbund. Hier gibt es vielversprechende Gespräche, die weiter verfolgt werden. Denn „wir sind Schwestern, die bisher nur leider nicht viel miteinander gespielt haben“, zitiert Lünnemann den stellvertretenden Geschäftsführer des Verbunds, Johannes Knuck.

Nicht zuletzt stehe auch das enge Zusammenspiel mit den 23 Städten und Gemeinden im OM sowie mit den beiden Landkreisen auf der Aufgabenlisten. „Heimat hat Zukunft, vor allem mit unseren Heimatvereinen als Kulturträgern vor Ort. Wir wollen viel bewegen für die Kultur in der Region“, so Lünnemann, „aber das schaffen wir nur gemeinsam.“ Die Neuausrichtung und die Zusammenarbeit begrüßten ausdrücklich auch Lastrups Bürgermeister Michael Kramer und Cloppenburgs Landrat Johann Wimberg.

Zu den wichtigen Formalien des Delegiertentages zählte noch die Verabschiedung der neuen Satzung, die von Schriftführer Johannes Budde vorgestellt und einstimmig beschlossen wurde. Den Haushaltsbericht und die Planung des neuen Haushalts stellte Schatzmeister Bernd Tepe vor. Auch die Entlastung und die Verabschiedung des neuen Haushalts erfolgte einstimmig, ersteres bei Enthaltung der anwesenden Vorstandsmitglieder.