Workshop Alte Schriften Lesen Lernen für Fortgeschrittene
Sie haben bereits Vorkenntnisse im Lesen alter Schriften, sind sich aber manchmal noch unsicher? Dann melden Sie sich jetzt schnell an!
In diesem Herbst soll es wieder einen weiterführenden Workshop geben, der hauptsächlich der Übung des bisher Erlernten dient. Aufgrund der offenere Gestaltung können eigene Texte in größerem Umfang mitgebracht und in der Gruppe transkribiert werden. 🔍
Viele Privatpersonen und Institutionen verfügen über Archivgut aus dem 18. und 19. Jahrhundert – Urkunden, Briefe und Feldpost, Testamente, Tagebücher, Kaufverträge und Ähnliches. Allerdings können nur noch wenige Menschen in der Region alte Handschriften lesen. Um dem Verschwinden dieser Fähigkeit entgegenzuwirken, hat die Heimatbibliothek in Zusammenarbeit mit der Volkskundlerin Eva-Maria Ameskamp einen Workshop ins Leben gerufen.
Anmeldungen direkt in der Heimatbibliothek, an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder über 04441/8870721.
Lesung
Öffentliche Buchvorstellung
Erfolgreicher Workshop „Alte Schriften lesen lernen“ für Fortgeschrittene
Vom 5. Oktober bis 2. November fand in der Heimatbibliothek für das Oldenburger Münsterland erstmals ein Workshop „Alte Schriften lesen lernen“ für Fortgeschrittene statt. Den Kurs leitete die Mitarbeiterin der Heimatbibliothek, Dr. Eva-Maria Ameskamp, die bereits mehrfach Workshops als Einführung in das Lesen der Deutschen Kurrentschrift angeboten hatte. An fünf Terminen wurden Texte aus dem 17. bis 19. Jahrhundert aus der Heimatbibliothek, aus Archiven und aus Privatbesitz bearbeitet und gemeinsam gelesen. Die Teilnehmer hatten alle bereits Erfahrung im Lesen der Deutschen Kurrentschrift. Doch ist das Lesen jeder Handschrift eine Herausforderung. Gerade bei Texten aus dem 17. und 18. Jahrhundert ist die Schrift aufgrund von Unregelmäßigkeiten und Abkürzungen oftmals nicht so leicht zugänglich. Hinzu kommen unbekannte Ausdrücke und manches Mal ein ungewohnter Satzbau. Die Bearbeitung von sehr unterschiedlichen Handschriften bot die Möglichkeit, Kenntnisse zu vertiefen und das Lesen bzw. Entziffern zu üben.
Beispielsweise wurden ein Hofübergabevertrag, ein Freibrief für eine eigenhörige Bauerntochter und einige Seiten aus einem Rechenbuch mit Leinenwebmustern aus einer Vechtaer Handwerksfamilie transkribiert. Aber auch ein Hexenprozess in Dinklage 1594 (in einer Abschrift aus dem 19. Jahrhundert) wurde thematisiert, bei dem nicht die beschuldigte „Hexe“, sondern der Ankläger als Verleumder bestraft wurde.
Die Beschäftigung mit handschriftlichen Quellen bietet viele interessante Einblicke in das Leben der Menschen, von der einfachen bäuerlichen Bevölkerung über Amtsverwaltung und Justiz bis hin zu gehobenen Gesellschaftskreisen wie Beamtenschaft, Priester oder Adel. Erst die Kenntnis der Deutschen Kurrentschrift ermöglicht den direkten Zugang zu den Quellen.
Tag der offenen Tür & Tag der Vereine
Wow, was für ein Wochenende!
Am Samstag (16.09.) öffneten wir die Türen der Heimatbibliothek und ermöglichten den vielen interessierten Besucherinnen und Besuchern einen Blick hinter die Kullissen. Auch die Kleinsten wurden mit heimatbezogenem Kinderbasteln begeistert.
Am Sonntag (17.09.) präsentierten wir uns dann auf der Großen Straße beim Tag der Vereine in Vechta. Neben unserem heiß begehrten Glücksrad boten wir den Interessierten einen kleinen Einblick in unseren Bestand mit heimatkundlicher Literatur, einer über einhundert Jahre alten Zeitung, einem historischen Fotoalbum u.v.m.
Foto: S. Giere